Diese KPIs machen Content Marketing messbar

  • Johannes Hummel

Resonanzmessung mittels KPIs ist im Marketing unumgänglich, um die Zielgruppe besser zu verstehen und herauszufinden, welche Massnahmen und Kanäle die besten Resultate erzielen. Wir zeigen relevante KPIs für das Content Marketing.

Warum sind KPIs im Content Marketing wichtig?

Wer Content Marketing betreibt, ohne dessen Resultate zu messen, kann sich nicht verbessern. Denn er weiss weder, welche der Themen und Inhalte des Unternehmens auf hohe Resonanz stossen, noch, auf welchen Kanälen diese die besten Resultate erzielen. Deshalb ist Erfolgsmessung im Content Marketing ein wichtiger Wegweiser für die Content-Marketing-Strategie.

Für die Messung können sogenannte Key Performance Indicators (KPIs) zu Rate gezogen werden. Dabei handelt es sich um quantifizierbare Kennzahlen, die Auskunft über den Erfolg durchgeführter Marketingmassnahmen geben. Wer seine KPIs regelmässig analysiert, erhält hilfreiche Informationen, um seine Strategie an die Bedürfnisse und das Verhalten seiner Zielgruppe anzupassen – und dadurch zu optimieren.

Eine gute Content-Marketing-Strategie ist unumgänglich, damit Ihre Inhalte bestmöglich zum Erreichen Ihrer Marketingziele beitragen.

So gelingt Ihre Content-Marketing-Strategie.

KPIs hängen von den Zielen ab

Um die für Ihr Unternehmen relevanten Key Performance Indicators zu definieren, müssen Sie wissen, welche Ziele Sie mit Ihrer Content-Marketing-Strategie erreichen möchten. Denn es kommt nicht darauf an, möglichst viele Kennzahlen zu messen; vielmehr ist es relevant, die KPIs zu analysieren, die Auskunft darüber geben, ob eine Massnahme das bewirkt, wofür sie geplant und durchgeführt wurde.

Damit sich das Erreichen mithilfe von KPIs überprüfen lässt, müssen die Content-Marketing-Ziele nach der SMART-Methode definiert werden:

  • Specific: spezifisch
  • Relevant: relevant
  • Measurable: messbar
  • Time-Bond: zeitgebunden
  • Atteinable: erreichbar

Die Definition der Content-Marketing-Ziele erfolgt ganz zu Beginn des Content-Marketing-Prozesses.

Lernen Sie alle Schritte kennen.

Diese KPIs eignen sich für das Content Marketing

Nachfolgend stellen wir Ihnen die wichtigsten KPIs vor, welche sich für die Resonanzmessung im Content Marketing eignen.

Die Seitenaufrufe (Page Views)

Die Anzahl Seitenaufrufe liefert die Information, wie oft eine bestimmte Seite aufgerufen wird. Während die Kennzahl «Seitenaufrufe» die absolute Häufigkeit der Aufrufe angibt, wird bei der Kennzahl «Einmalige Seitenaufrufe» (Unique Page Views) jeder Besucher nur einmal gezählt. Möchten Sie also wissen, wie viele unterschiedliche Nutzer einen Artikel gelesen haben, ist zweitere relevant.

Die Interpretation dieser Kennzahl darf keinesfalls einfach lauten «Je mehr Seitenaufrufe, desto besser». Vielmehr gilt es den Wert im Kontext zu betrachten. So bringen zahlreiche Seitenaufrufe dem Unternehmen zum Beispiel nichts, wenn fast alle Leser eine Seite nach wenigen Sekunden wieder verlassen. Schauen Sie sich also zusätzlich die Verweildauer und die Absprungrate an.

Die Verweildauer (Average Time on Site)

Die Verweildauer zeigt die durchschnittliche Zeit, während der sich die Nutzer auf einer bestimmten Seite aufhalten. Sie lässt Schlüsse darauf zu, als wie relevant und interessant die Besucher die Inhalte der Seite empfinden. Ist die Verweildauer sehr kurz, deutet das darauf hin, dass die User nicht finden, was sie suchen. Das sollte für Sie ein Hinweis sein, den Inhalt der Seite kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu überarbeiten.

Übrigens: Je höher die Verweildauer, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines guten Rankings auf Google. Denn dieses Nutzerverhalten deutet für die Suchmaschine auf qualitativ hochwertigen Content hin.

Die Absprungrate (Bounce Rate)

Die Absprungrate gibt an, wie viele Prozent der Besucher eine Seite verlassen, ohne eine weitere Aktion ausgeführt zu haben. Weitere Aktionen könnten beispielsweise sein, eine zweite Seite Ihrer Webseite zu besuchen oder einen Inhalt herunterzuladen. Zur Absprungrate werden nur Sitzungen gezählt, die auf der betrachteten Seite beginnen.


Beispiel: Berechnung der Absprungrate für die Seite C.

Annahme:

  • Die Muster-Webseite besteht aus den Seiten A, B und C.
  • Ein Szenario entspricht dem Verlauf des Seitenaufrufs von einem unbekannten User.

Szenario 1: Seite C > Absprung
Szenario 2: Seite A > Seite C > Seite B > Absprung
Szenario 3: Seite C > Seite B > Absprung

Die Absprungrate für Seite C beträgt 50 Prozent: Die Suche beginnt bei Szenario 1 und 3 mit Seite C – Szenario 2 wird nicht mit einberechnet, weil die Suche auf Seite A beginnt. Von den Sitzungen im Szenario 1 und 3 kommt es jedoch nur bei Szenario 1 zu einem Absprung.


Eine hohe Absprungrate ist nicht per se ein schlechtes Zeichen, gerade im Content Marketing nicht. Denn vielleicht finden die Besucher auf dieser Seite einfach alles, was sie wissen möchten. In der Regel ist es jedoch wünschenswert, dass Nutzer von weiteren Inhalten inspiriert werden und länger auf Ihrer Webseite verweilen.

Die Absprungrate können Sie reduzieren, indem Sie Artikel innerhalb Ihrer Webseite miteinander verlinken und Links zu verwandten Themen populär platzieren. Oft hilft es auch, das Design und Layout ansprechender oder übersichtlicher zu gestalten.

Achtung: Verwechseln Sie die Absprungrate nicht mit der Ausstiegsrate (Exit Rate). Letztere Kennzahl verrät, wie viel Prozent der Nutzer nach dem Aufruf einer bestimmten Seite die Webseite verlassen haben – unabhängig davon, wie viele Seiten diese zuvor angeschaut haben.

Die Besucherquelle (Traffic Source)

Diese Kennzahl macht sichtbar, woher die Besucher auf eine Seite gekommen sind. Zum Beispiel über direkte Zugriffe, Social-Media-Plattformen, sowie über organische oder bezahlte Google-Suchen. In vielen Analysetools, beispielsweise bei Google Analytics, ist es zudem möglich, einzelne Marketingkampagnen zu erfassen und so die Anzahl Zugriffe über diese Kampagnen zu messen. Die Besucherquelle zeigt Ihnen, welche Marketing-Kanäle Traffic auf der Webseite des Unternehmens generieren und welche es noch zu optimieren gilt.

Die Konversionsrate (Conversion Rate)

Die Konversionsrate zeigt, wie viel Prozent der Seitenbesucher eine definierte Aktion durchführen. Dies kann beispielsweise das Ausfüllen eines Kontaktformulars oder die Anmeldung zu einem Newsletter sein. Um diese Kennzahl messen zu können, müssen Sie folglich ein Ziel definieren: Was soll der nächste Schritt der Seitenbesucher sein? Welche Aktion sollen sie ausführen? Dieses Zielvorhaben können Sie in Google Analytics oder anderen Analysetools erfassen und so die Konversionsrate individuell konfigurieren.

Der Sichtbarkeitsindex (SEO Visibility)

Die besten Inhalte nützen nichts, wenn sie von der Zielgruppe des Unternehmens nicht gefunden werden. Entsprechend wichtig ist der Sichtbarkeitsindex, der die organische Sichtbarkeit einer Webseite bei Google zeigt. Um den Sichtbarkeitsindex kontinuierlich zu messen, eignen sich SEO Tools wie Searchmetrics, Sistrix oder Xovi. Diese ermöglichen auch Vergleiche mit der Konkurrenz.